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Montag, 29. Mai 2017

Geldschöpfung


Das Bankensystem

Das Bankensystem besteht aus einem komplexen Zusammenspiel mehrerer Banken auf deutscher Ebene und auf der europäischen Ebene. Die Deutsche Bundesbank in Frankfurt ist  deutsche Zentralbank versorgt die Wirtschaft mit Geld. Hier Geld, das Zentralbankgeld besteht aus "echtem Geld", also Bargeld und dem Guthaben der Geschäftsbanken.

Die deutsche Bundesbank hat in den Bankplätzen Zweigstellen, die Landesbanken.

Seit 1998 gibt es die europäische Zentralbank ( EZB ), die mit den Bundesbanken der jeweiligen Ländern das Europäische System der Zentralbanken bildet. Die EZB ähnelt dem Aufbau der Bundesbank.


Geldmenge

In der Eurozone waren 2009 ungefähr 13 Mrd. Banknoten und 82 Mrd. Münzen im Umlauf. Der Wert der Euro betrug 783 Mrd Euro, was für jeden von uns 2500 Euro Bargeld macht. (Quelle: Wirtschaft für Einsteiger ). Doch die Geldmenge ist weitaus mehr als die Summe der Münzen und Scheine, wie diese Aufstellung zeigt. Außerdem ist die Geldmenge nicht gleich die Geldmenge. Man unterscheidet M1, M2 und M3 voneinander. M steht hierbei für money. Diese Geldmengen Begriffe muss man sich immer wieder vor Augen führen, wenn man sich mit dem Thema Geld und Umlauf von Geld beschäftigt.

Die Geldmengen M1 bis M3 setzen sich wie folgt zusammen: Quelle ILS Heft VWL W02

Münzumlauf
+ Banknotenumlauf
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
= Bargeldumlauf
– Kassenbestände der monetären Finanzinstitute (MFI)
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
= Nettobargeldumlauf
+ Sichtguthaben von Nichtbanken bei monetären Finanzinstituten
+ Sichtguthaben von Nichtbanken bei der Zentralbank
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
= Geldvolumen M1
+ Termineinlagen mit einer Laufzeit von bis zu 2 Jahren Einlagen mit einer Kündigungsfrist von bis zu 3 Monaten (z. B. auch Spareinlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist) kurzfristige Einlagen
= Geldvolumen M2
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
+ Von MFIs ausgegebene geldmarktfähige Wertpapiere (z. B. Geldmarktfondsanteile oder andere Geldmarktpapiere)
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
= Geldvolumen M3

An den verschiedenen Geldvolumen kann man auch die Funktionen des Geldes festmachen. Während M1 Geld als Tauschmittel repräsentiert, stehen M 2 und M3 für die Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes.

Die Geldmenge ist nicht konstant. Durch das Wirtschaftswachstum, welches ja ein zentrales Ziel der Wirtschaftspolitik darstellt, steigt auch die Geldmenge. Denn durch das Entstehen von mehr Produkten oder teureren Produkten braucht man ja auch eine entsprechend größere Geldmenge, ansonsten käme es zur Teuerung.

Will man nun betrachten wie Geld geschöpft wird, so sollte man auch die Motive der Kassenhaltung von Nichtbanken mit in Betracht ziehen.

Geldschöpfungen


Man kann die direkte von der multiplen Geldschöpfung der Geschäftsbanken unterscheiden .


Die direkte Geldschöpfung
Hierbei fließt Geld aus dem  Bankensektor in den Nichtbankensektor. Dabei wird vom Banksektor Aktiva der Nichtbanken erworben und mit Sichtguthaben oder Geld bezahlt.
Diese Aktiva können

  • Gold
  • Devisen
  • Aktien
  • Wertpapiere
  • Wechsel (...) sein 

Oder man räumt einen Kredit ein.


Multiple Geldschöpfung der Geschäftsbanken

Die Bank braucht nun Passivgeschäfte um ihre Einlagen zu erhöhen.  Die Einlagen der Bank sind eingeteilt in
Mindestreserve ( je nach Vorgabe der EZB, geht als Sicherheitsreserve nicht mit in die Überschussreserve ein  )
Barreserve  ( Dies ist eine Menge an Barguthaben, welches vorgehalten werden muss, falls die Kunden ihre Einlagen zurück haben wollen )
Überschussreserve ( diesen Teil der Einlagen kann die Bank als Kredit vergeben )

Die Banken greifen zu einem Trick, um aus jedem vorhandenen Euro eigentlich mehrer Geld zu machen. Sie schöpfen Geld, indem sie aus dem vorhandenen Guthaben Kredite vergeben. Dieser Kredit landet ja wiederum als Geld auf dem Konto von jemanden. Die Kreditsumme ist somit zwei Mal vorhanden: Einmal als Forderung der Bank A an den Kreditnehmer. Und einmal als Guthaben des Kreditnehmers, welches er unter Umständen bei einer anderen Bank auf dem Konto hat. Diese kann dann wieder mit dem Geld, welches der Kreditnehmer ja als Kredit von Bank A bekommen hat arbeiten. Einen Teil davon muss sie als Sicherheit zurück behalten, doch einen weiteren Teil kann sie wieder als Kredit vergeben. So machen die Banken das in mehreren aufeinander folgenden Stufen für jeden Vorgang.

Ein Beispiel für eine multiple Geldschöpfung

Angenommen wir bekommen 1 000 Euro geschenkt. Diese bringen wir zu unserer Bank A. Die Bank hinterlegt die 1000 Euro als sogenannte Sichteinlage. Nun will die Bank mit den 1000 Euro arbeiten. Doch sie muss eine Mindestreserve an die EZB abgeben, sagen wir diese beträgt 2%. In  unserem Falle also 20 Euro. Nun sollen wir auch noch 18 Prozent Barreserve für die Bank berücksichtigen. Dies wären 180 Euro.

Die Bank A hat also
Sichteinlage 1000 Euro

Barreserve 180 Euro
Mindestreserve 20 Euro
Überschussreserve 800 Euro

Mit der Überschussreserve kann die Bank A arbeiten. Sie vergibt einen Kredit an den Ebay Händler H., der dafür waren einkauft. Diese bezahlt er an Firma B bei der Bank B
Bei der Bank A sieht das dann so aus
Sichteinlage 1000 Euro

Barreserve 180 Euro
Mindestreserve 20 Euro
Forderung an Ebayhänder H für den Kredit 800 Euro
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Die Firma B bekommt den Zahlungseingang und legt diese auf ihrem Bankkonto der Bank B zurück. Bei der Bank B sieht das nun so aus

Sichteinlage 800 Euro

Barreserve 144 Euro
Mindestreserve 16 Euro
Überschussreserve 640 Euro

Bank B kann mit den nun als Überschussreserve hinterlegtem Geld wieder einen Kredit vergeben. Diesen gibt er an Frau C. Diese kauft bei der Baufirma C Bretter für ihren Neubau ein. Firma C hinterlegt das Geld auf dem Bankkonto der Bank C.
--------------------------------------------------------------------------------------------------
Aus Sicht von Bank B sieht es nun folgendermaßen aus
Sichteinlage 800 Euro

Barreserve 144 Euro
Mindestreserve 16 Euro
Forderung an Frau C. für den Kredit 640 Euro

Bank C hat nun dieses Bild bei sich, diese kann die neuen Gelder als Sichteinlage eintragen
Sichteinlage 640  Euro

Barreserve 115,20 Euro
Mindestreserve 12,80 Euro
Überschussreserve 524,80 Euro
------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die Bank C freut sich über diese Geldanlage und vergibt wieder einen Kredit...

So geht die Kette immer und immer weiter. Bis man die gesamten Möglichkeiten der immer neuen Überschussreserven vollständig ausgeschöpft hat.

Kreditschöpfungsbetrag und Geldschöpfungsmultiplikator

Wie man sieht vermag die Bank aus einer bestimmten Menge Geld noch mehr Geld herzustellen. Wie viel die Bank genau herstellen kann, das kann man mit Hilfe von 2 Formeln errechnen.

Die Überschussreserve wird in Euro angegeben, die Mindesreserve und Barreserve in Prozent ( 80 Prozent wären 0,8)

Die erste Formel ist der Kredtischöpfungsbetrag. Dieser errechnet sich aus Überschussreserve /(Barreserve + Mindestreserve)
Diese gibt den Betrag an wie viel man aus 10000 Euro machen kann.  Der Faktor, der angibt, auf das Wievielfache seiner ursprünglichen Größe sich eine Überschussreserve nach dem Durchlauf durch die Geldschöpfungsprozesse erhöht, nennt man Geldschöpfungsmultiplikator.
Dieser berechnet sich mit
1 / (Barreserve + Mindestreserve )




Quellen und weiterführende Literatur

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Geldsch%C3%B6pfung
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Geld
  • Volkswirtschaftslehre II 0416A03 Dipl.-Volkswirt Matthias Natschinski überarbeitet von Klaus Krampe
  • Wirtschaft für Einsteiger, Sekundarstufe I, Arbeitsblätter Bestellnummer 5336, ISBN 978-3-8389-7053-3
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Geld
  • Dahl, Volkswirtschafslehre http://amzn.to/2dzee7a
  • http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/geldtheorie.html


Montag, 22. Mai 2017

Prüfungswissen Rechnungswesen - Wie die Konten am Jahresbeginn eröffnet werden

Neues Jahr, neues Glück. So oder ähnlich ist es jedes Jahr, wenn die Geschäftsjahre enden und die neuen Geschäftsjahre beginnen. Doch wie genau geht man vor, wenn das Jahr einen neuen Anfang genommen hat und man die Konten noch einmal von vorne an frisch führen muss, um das neue Jahr für sich zu sehen. Hier wird alles einmal genau erklärt.

Was zuvor geschah

Im alten Jahr hat man zunächst das Jahr abgeschlossen. Die Einzelkonten wurden auf das G und V Konto verbucht und gingen in die Bilanz über. Die Bilanz dient zur Grundlage der Bewertung des Unternehmens und für alle weiteren Vorgänge. Mit Ablauf des Geschäftsjahres erfolgte natürlich auch eine Inventur, aus dem das Inventar hervor ging. Am Ende dieses Prozess steht dann die Bilanz. Diese ist die Grundlage für die Eröffnungen im neuen Jahr und zugleich auch der Abschluss der Konten im alten Jahr.

Das Eröffnungsbilanz Konto

Um die Erfolgskonten wieder eröffnen zu können benötigen wir ein Hilfskonto. Wir kennen ja bereits das Schlussbilanz Konto. Für die Wiedereröffnung gibt es das Eröffnungsbilanz Konto. Dies entsteht aus der Bilanz, indem man die Aktivseite auf die rechte Seite schreibt und die Passivseite der Bilanz auf die linke Seite befördert.

Das EBK oder Eröffnungsbilanz Konto ist somit das Spiegelbild der Bilanz.

Beispiel

Bilanz

Aktiva                             Bilanz der Firma Papierperlen                       Passiva
...
Kasse 100 €

EBK

SOLL                             EBK   der Firma Papierperlen                       HABEN
...
                                                                                                              Kasse 100 €

Buchungssätze am Eröffnungstag

Die Aktivkonten werden immer mit dem Buchungssatz
Kasse an EBK eröffnet ( statt Kasse eben mit dem entsprechenden Konto ). So kommt es dann zu Stande, dass in den Konten bei ihrer Eröffnung der Anfangsbetrag auch immer im Soll steht.

Die Passivkonten werden mit EBK an Verbindlichkeiten ( oder anderes Passivkonto ) eröffnet. Diese haben ihren Anfangsbestand am Jahresbeginn stets im HABEN: 

Montag, 15. Mai 2017

Prüfungswissen Rechnungswesen - Inventur - Inventar - Bilanz

 Jeder Rechnungswesen Unterricht beginnt mit den Begriffen Inventar, Inventur und Bilanz. In diesem Beitrag wollen wir die Begriffe Inventar, Inventur und Bilanz voneinander abgrenzen, definieren und erklären welche rechtliche und  betriebswirtschaftliche Grundlage es hierfür gibt.

Laut 240 HGB ist jeder Geschäftstreibender bei der Gründung und Übernahme, sowie beim Schluss des Jahres zu einer Bestandsaufnahme verpflichtet. Dabei sollen Vermögen und Schulden zusammengefasst und erfasst werden und einander gegenüber gestellt werden. Das geschieht im Laufe des Verarbeitungsprozesses von der Inventur bis hin zur fertigen Bilanz. Man sollte zu einem bestimmten  Zeitpunkt die Schulden und das Vermögen sowohl mengenmäßíg als auch wertmäßig erfassen können.

Hierbei muss man unterscheiden ob es sich um eine körperliche Inventur handel , die durch das Zählen und Wiegen und zum Teil auch durch Schätzen die Menge der Gegenstände erfassen kann. Außerdem kann eine Inventur in Form einer Buchinventur ablaufen, bei der die nicht körperlichen Vermögensteile durch Belege erfasst werden.

Die Inventur läuft ab, indem der Inventurleiter den Aufnahmeplan aufstellt und plant und die ordnungsgemäße Durchführung der Inventur überwacht.

Inventurarten
Zeitlich kann man eine Stichtagsinventur und eine verlegte Inventur voneinander abgrenzen.

Eine Stichtagsinventur kann zehn Tage vor oder zehn Tage nach einem Stichtag ablaufen. Dieser Stichtag ist dann die Berechnungsgrundlage und Differenzen in Form von Zu- und Abgänge können dann zu dem Stichtagswert hinzu gerechnet werden oder abgezogen werden.

Eine verlegte Inventur zieht sich zu einem anderen Zeitpunkt hin.

Die permanente Inventur findet laufend statt. Hierzu wird eine Lagerkartei geführt, die dann immer aktualisiert wird, wenn Waren hinzu kommen oder entnommen werden.

Eine Stichprobeninventur fasst mathematisch mit Hilfe von Statistischen Methoden die Werte einer Stichprobe auf die Gesamtheit. Zum Beispiel nimmt man aus einem Sack von Schrauben 1 Messbecher voll Schrauben hinaus. Dann zählt man diese und wiegt diese. Wenn man nun das Gewicht des gesamten Sackes kennt kann man daraus herleiten wie viele Schrauben in dem Sack enthalten sind.


Aus der Inventur geht das Inventar hervor. Hierbei handelt es sich um ein Bestandsverzeichnis.

In dem Bestandsverzeichnis sind alle Vermögensgegenstände und Schulen zu einem Stichtag erfasst. Sie sind nach Menge, Art und Wert aufgegliedert. Die Vermögensteile teilt man in Anlagevermögen und Umlaufvermögen auf. Hierbei ist die Anordnung nach Fälligkeit bereits so vorgesehen wie dies auch später in der Bilanz angeordnet werden soll.

In der Bilanz sind die Inhalte aus dem ausführlichen Bestandverzeichnis zusammen gefasst. Hierbei wird der Inhalt in Kontenform aufgeführt. Das Verhältnis zwischen Vermögen und Schulen wird in den Posten Aktiva = also den Vermögensposten und Passiva ( den Kapitalposten ) gegliedert.  Über die Bilanz und ihren Aufbau, sowie die gesetzlichen Grundlagen werden wir im Verlauf des Blogs noch weitere Inhalte lernen. Die Bilanz gehört zum Prüfungswissen für das Fach Rechnungswesen.

Man sollte:

  • Aus einem Inventar eine Bilanz erstellen können
  • Die Reihenfolge Inhalte in der der Bilanz kennen
  • Wissen welche rechtlichen Grundlagen es für den Aufbau der Bilanz gibt ( HGB) 



Montag, 8. Mai 2017

Prüfungswissen Rechnungswesen - Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung

Jeder, der sich auch nur im weitesten Sinne mit Rechnungswesen befasst, wird schon einmal von den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung gehört haben. Sie gehört zum Basiswissen aller betriebswirtschaftlichen Berufe, denn Rechnungswesen ist eine Kerndisziplin dieser Bereiche.

Was sind die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung?


Die Grundsätze sind eine Ergänzung zum HGB und den darin festgelegten Vorschriften für die Buchführung. Sie sollen der Einheitlichkeit und Klarheit dienen und helfen die Buchführung auswertbar und nicht manipulierbar zu halten.
Die Grundsätze sind aus den täglichen Abläufen aller Buchführenden nicht weg zu denken und sind auch Bestandteil jeglicher Software, die der Buchhaltung dient.
Man muss zwischen den GoB und den GoBD unterscheiden. Erstere bezeichnen die allgemeinen Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung, während sich die letzteren mit den Grundsätzen befassen, die für die Datenverarbeitung wichtig sind.

Diese Grundsätze stammen aus der Wissenschaft und der Praxis, sind der Rechtssprechung und den Empfehlungen der Wirtschaftsverbände entnommen. Man möchte damit alle Geschäftsfälle erfassen, die Unterlagen sollten klar und übersichtlich sein und man sollte dem eisernen Grundsatz folgen, dass keine Buchung ohne Beleg erfolgen darf. Zudem muss das Dokument immer verfügbar und lesbar sein.

Warum gibt es die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung?

Diese Grundsätze haben mehrere Zwecke. Vor allem sichern sie den Schutz vom

  • Gläubiger der Unternehmer
  • den Unternehmer selbst
  • den Steuerzahler


Sie haben das Ziel einen fundierten Überblick über die finanzielle Lage zu vermitteln und alle Geschäftsfälle nachvollziehbar darzustellen.

Welche Grundsätze gibt es?

Grundsatz der Klarheit und Übersichtlichkeit

Dieser Grundsatz ist der Wichtigste, wenn man sich die Buchführung vieler Betriebe ansieht. Bei der Buchführung gilt es zu beachten, dass diese so zu führen ist, dass die Vorgänge stets von Personen nachvollzogen werden können, welche nicht zum Betrieb gehören und auch keine Kenntnis davon haben wie die Vorgänge im Betrieb ablaufen. Beispiel für einen Verstoß gegen diesen Grundsatz: Susi Sorglos kürzt alle Bestellvorgänge immer nach eigenem Belieben ab. Sie vermerkt diese Bezeichnungen auch nirgendwo. Korrekt wäre es: Einheitliche Benennungen zu verwenden, Unklarheiten zu erklären und zu dokumentieren.

Grundsatz der Richtigkeit und Willkürfreiheit

Die Geschäftsfälle in der Buchführung müssen auf real existierenden Ereignissen beruhen, welche sich auch in der Buchhaltung nachvollziehen lassen. Beispiel für einen Verstoß gegen diesen Grundsatz: Wir haben eine Kassendifferenz von 100 Euro und schreiben diese einfach auf irgendeine Entnahme. Hier gab es ja keine reale Entsprechung zur Buchung. Korrekt wäre dies auch als Fehlbetrag zu erfassen.

Grundsatz der Vollständigkeit
Alle Geschäftsfälle müssen vollständig und komplett abgehandelt werden. Außerdem sollten sie zeitgerecht und komplett erfasst werden. Wenn Belege oder Angaben fehlen würde, könnte man ja einfach Zahlungen verheimlichen oder hinzu fügen. Darum ist dieser Grundsatz so wichtig.

Unterlagen der Buchführung sind 10 Jahre lang auf zu bewahren. 
Die Unterlagen müssen jederzeit lesbar sein. Bei Unterlagen aus der digitalen Welt müssen diese nach GOBD jederzeit lesbar gemacht werden können. Dies setzt auch voraus, dass man die Unterlagen auf gut abrufbaren Speichermedien aufbewahrt hat.
  • Saldierungsverbot
  • Grundsatz der Bilanzidentität
  • Grundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit
  • Grundsatz der Einzelbewertung
  • Grundsatz der Vorsicht
  • Realisationsprinzip
  • Imparitätsprinzip
  • Grundsatz der Periodenabgrenzung
  • Grundsatz der Stetigkeit der Bewertungsmethoden
Verstöße gegen die GOB

Wer die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ignoriert oder sie in Grundzügen oder komplett vernachlässigt, der muss mit harten Konsequenzen rechnen. Zum Einen kann es steuerrechtlich schwerwiegende Folgen haben. So kann die zuständige Steuerbehörde die finanzielle Situation der Firma ja nicht ordnungsgemäß beurteilen und wird so zum Schätzen der Kennzahlen Umsatz und Gewinn greifen. Das zieht auch einen geschätzen Steuerbetrag nach sich, den der Unternehmen dann zahlen muss.

Wer Jahrensabschlüsse verschleiert oder unwahr abgibt, den drohen Geldstrafen und sogar Freiheitsstrafen können auf die Personen zu kommen.

Erschwerend kommt dann noch hinzu, dass im Streitfall nur eine korrekte Buchführung über Beweiskraft verfügt. Dies kann man im Handelsgesetzbuch §258 und den folgenden Teilen nachlesen.

Quellen und weiterführende Informationen

  1. https://debitoor.de/lexikon/grundsaetze-ordnungsmaessiger-buchfuehrung-gob
  2. http://buchhaltung-lernen.de/grundsaetze-ordnungsgemaesser-buchfuehrung-gob.html
  3. http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/grundsaetze-ordnungsmaessiger-buchfuehrung-gob.html
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Grunds%C3%A4tze_ordnungsm%C3%A4%C3%9Figer_Buchf%C3%BChrung

Montag, 1. Mai 2017

Prüfungswissen Rechnungswesen - Wie baut man einen Buchungssatz

Wer in einem Betrieb arbeitet und dort das Rechnungswesen leitet, der muss buchen können. Hierfür sollte man die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung kennen, die festlegen wie die Buchführung abzulaufen hat.
Doch die schönsten Grundsätze nützen gar nichts, wenn man nicht zumindest in Grundzügen einen Buchungssatz bauen kann. 


Bilanz und Konten 

Zunächst muss man wissen, dass alles in der Buchführung mit der Bilanz beginnt. Diese hat eine Aktivseite und eine Passivseite. Aus der Bilanz und den anderen Abschlussdokumenten des Jahres entsteht nach einer Konteneröffnung ( die wir auch noch mal besprechen )  eine ganze Bandbreite von Konten. Diese kann man in einem Kontenrahmen als Übersicht sehen. Jeder Vorgang im Betrieb kann in einem Konto erfasst werden und so alles an Vorfällen abbilden, was in dem Betrieb so passiert. Einige Konten brauchen wir oft, so wie das Konto Kasse oder Bank, andere Konten sind seltener in Gebrauch. Auf jeden Fall müssen wir aber zwei Arten von Koten unterscheiden:

Kontenarten

Es gibt nur zwei Arten von Konten, die wir in  dem täglichen Geschäftsfeld gebrauchen:
Aktivkonten und Passivkonten.
Bei den Konten heißen die Seiten

Statt Aktiv und Passiv
Soll und Haben

Und man bezeichnet als Aktivkonten jene Konten, die im AKTIV mehr werden und im Passiv weniger werden. Als Passivkonten sind jede Konten bezeichnet die im Passiv mehr werden und im Aktiv weniger.

Aktivkonten werden also im Soll mehr - Passivkonten werden im Haben mehr.

Das muss so sein, damit wir gemäß der doppelten Buchführung immer ein Buchungspaar bilden können.

Der Buchungssatz Aufbau

Der Buchungssatz ist immer so aufgebaut
SOLL an HABEN

Vier Arten von Geschäftsfällen
Man unterscheidet vier Arten von Geschäftsfällen, danach welche Wirkung sie auf welche Seite(n) der Bilanz haben

  • Aktiv Tausch
  • Passiv Tausch
  • Aktiv-Passiv- Mehrung
  • Aktiv-Passiv-Minderung
Vorgehen beim Bilden eines Buchungssatzes
  1. Man geht in vier Schritten vor:
  2. Geschäftsfall nach den betroffenen Konten untersuchen
  3. Feststellen ob es Aktivkonten oder Passivkonten sind
  4. Wo sind diese Konten betroffen im SOLL oder im Haben
  5. Buchungssatz bilden

Beispiel
  1. Wir kaufen eine Packung Büroklammern bar ein
  2. Konten: Büromaterial und Kasse
  3. Beides sind AKTIV Konten, das heißt es kann nur ein Aktiv Tausch sein. Das bedeutet eins der Konten wird MEHR und eins der Konten wird weniger
  4. Wir kaufen Büromaterial ein, also wird dieses mehr, dafür geben wir Geld aus, das wird weniger, also wird Büromaterial mehr ( im Soll ) und Kasse wird weniger im Haben 
  5. Büromaterial an Kasse
Wir brauchen Eure Unterstützung. Auf unserem Nachhilfe für Dich Kanal Nachhilfe für Dich finden alle Schülerinnen und Schüler Videos für kostenlos Nachhilfe. Wir müssen nun die 1000 Abonnenten knacken, sonst verlieren wir die Partnerschaft mit Youtube. Für Euch ist es ein Klick, für andere evtl. die Abiturnote. Danke für Euren Support.